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Deutschland in der Rezession?

Rezession ist sowohl für die Unternehmen als auch für die Politik ein Schreckenswort. Sie kommt nicht über Nacht. Wie bei einer Grippe kündigen die Symptome sich bereits im Vorfeld an. Die letzte Rezession in Deutschland war 2009. Damals brach die Konjunktur mit einem Minus von 5 Prozent so gewaltig ein wie niemals vorher seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Krise hinterließ tiefe Wunden.

Rezession ist sowohl für die Unternehmen als auch für die Politik ein Schreckenswort. Sie kommt nicht über Nacht. Wie bei einer Grippe kündigen die Symptome sich bereits im Vorfeld an. Die letzte Rezession in Deutschland war 2009. Damals brach die Konjunktur mit einem Minus von 5 Prozent so gewaltig ein wie niemals vorher seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Krise hinterließ tiefe Wunden.

Deutsche Unternehmen und die RezessionHeute, so scheint es, sind die Unternehmen bestens vorbereitet. Dennoch besteht Sorge, wenn dabei an die Personalentscheidungen vieler Unternehmen gedacht wird.

Gesetz aus dem Bundesarbeitsministerium

Der Zauberspruch in der Krise lautet, bessere Zugangsbedingungen für kriselnde Firmen zum staatlich finanzierten Kurzarbeitergeld zu ermöglichen. Dadurch sollen vorschnelle Personalreduzierungen vermieden werden. So sieht es jedenfalls der Gesetzesentwurf vor, den Bundesarbeitsminister Hubertus Heil im Herbst dem Parlament präsentieren will. Eine ähnliche Vorsorge, wie die Bundesregierung sie bereits im Krisenjahr 2009 getroffen hat. Ein Blick auf die aktuelle Situation zeigt, dass bereits jetzt Unternehmen sich gezwungen sehen, Kurzarbeit zu beantragen. Darunter der Automatisierungsspezialist Pilz, der die Hälfte seiner 1.100 Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken will. Ähnliche Tendenzen zeichnen sich bei anderen Automobilzulieferern ab. Andere Zulieferer wie Elring-Klinger lassen die Mitarbeiter zunächst Überstunden abbauen. Ob danach Kurzarbeit oder gar Entlassungen folgen, ist zurzeit nicht vorhersehbar. Anlass zur Sorge ist die Häufigkeit der Meldungen dieser Art.

Besser gerüstet als vor der Rezession 2009

Die vorliegenden Bilanzen des abgelaufenen Geschäftsjahrs geben Hinweise, dass die deutschen Unternehmen insgesamt besser auf eine bevorstehende Rezession aufgestellt sind als vor zehn Jahren. Zu diesem Zweck wurden mehrere hunderttausend Unternehmensbilanzen ausgewertet. Der Aussagewert ist hoch, da die Bilanzen 50 Prozent der Unternehmensumsätze darstellen. Die Berechnungen des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) sind auch deshalb vertrauenswürdig, da die Sparkassen marktführend im Mittelstand vertreten sind. Das Ergebnis ist beeindruckend. Seit dem Jahr 2009 konnten die deutschen Unternehmen den Umsatz um 50 Prozent erhöhen. Dank der hohen Nachfrage konnten vielfach Preissteigerungen bis zu 110 Prozent durchgesetzt werden. Das entsprach 2018 einer Gewinnmarge von 6,1 Cent pro Euro. 2008, vor der darauffolgenden Rezession, waren es lediglich 4,6 Cent pro Euro.

Alle Branchen am Aufschwung beteiligt

Am Aufschwung nach der Krise 2009 hatten alle Branchen ihren Anteil. Sowohl die exportstarken Unternehmen und das Bau- Dienstleistungsgewerbe als auch der Einzelhandel. Die genannten Branchen bauten sich mit den Gewinnen ein Polster für schlechte Zeiten auf. Der DSVG-Vorsitzende Helmut Schleweis bestätigt, dass die Unternehmen in vielen Bereichen ihre Hausaufgaben gemacht haben und „mit der Eigenkapitalausstattung und Profitabilität gut aufgestellt“ sind. Aus den bekannten Zahlen lässt sich das Fazit ziehen, dass die „Unternehmen in ihrer Gesamtheit besser auf einen möglichen Abschwung vorbereitet sind als 2008.“ Im Jahr vor der Krise betrug die Eigenkapitalquote damals lediglich 36 Prozent. Mittlerweile stehen den Firmen 41 Eigenkapital zur Verfügung. Ausschlagend für die jetzige Rezession ist der Abschwung in der Industrie. Hier ist es vor allem der gesunkene Export. Die Metall- und Elektroindustrie ist zwei Quartale hintereinander geschrumpft. Deshalb das Fazit der Deutschen Bank: „Die Rezession ist da.“

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